Ornithologische Arbeitsgemeinschaft in Bonn und Rhein-Sieg-Kreis
Unsere Freunde die Regenpfeifer - und dann gleich 27 davon...
Die Hochflächen und Kuppen zwischen Mosel und Vulkaneifel sind stark ackerbaulich geprägt. Seit den 1990er Jahren ist bekannt, dass in diesem Gebiet regelmäßig im Spätsommer Mornellregenpfeifer auf dem Wegzug aus den Brutgebieten in ihre Winterquartiere hier rasten. Aus diesem Anlass haben wir uns am frühen Morgen des 21.08.2016 zu fünft von Bonn aus auf den Weg gemacht, um die seltenen Vögel zu beobachten. Wir wussten vorher bereits, dass die Vögel oft schwer zu finden sind und Erfolg nicht garantiert war. Aus Schutzgründen verzichten wir im Folgenden auf genaue Ortsangaben. An unserem ersten Stopp gingen wir also langsam die Feldwege entlang und suchten immer wieder die Stoppelacker und frisch gepflügten Felder ab, aber leider ohne Erfolg. Es war erstaunlich ruhig und der Kleinvogelzug hatte noch nicht so recht eingesetzt. Vereinzelt hörten wir mal einen Baumpieper, nach längerem Suchen entdeckten wir dann immerhin einige Steinschmätzer auf einer Kuppe. An anderer Stelle zeigten sich Rebhühner in einer Wagenspur – die einst häufigen Feldvögel sind mittlerweile zur Rarität geworden, so dass wir nicht ganz unzufrieden waren. Zurück am Auto bestand jedoch Einigkeit, dass wir nicht so schnell aufgeben wollten, auch wenn der Vormittag schon weit fortgeschritten war. Der Himmel war bedeckt und der Wind zwar spürbar, aber immerhin noch nicht allzu stark.
Unser nächster Punkt war gut gewählt. Kaum aus dem Auto ausgestiegen, zog eine diesjährige Wiesen- oder Steppenweihe niedrig gen Südwesten vorbei. Die Spektive waren noch nicht aufgebaut und auf große Entfernung war innerhalb weniger Beobachtungsekunden eine Artbestimmung aber leider nicht möglich. Erneut zeigten sich einzelne Steinschmätzer und dann war es endlich soweit: Ein Trupp von 27 Mornellregenpfeifern landete auf einem Acker vor uns. Alle konnten die Vögel mindestens kurz im Spektiv sehen und feststellen, dass nahezu alle Vögel in herrlichem Prachtkleid waren. Die Mornells flogen jedoch rasch wieder auf und landeten an einer erstmal nicht weiter einsehbaren Stelle.
Bei der Nachsuche trafen wir Mathias Jönck, der die Vögel nach unserer Abreise an der Stelle wiederfinden sollte – an der wir zu sechst lange und geduldig den Acker dachten, abgesucht zu haben: Mornellregenpfeifer können sich unglaublich kryptisch geben und verschwimmen perfekt mit der Landschaft…
Von Mathias Jönck erhielten wir noch einen guten Tipp für eine weitere Beobachtungsstelle ganz in der Nähe, die wir zum Abschluss noch aufsuchten. Dort angekommen, dauerte es nicht lange, bis wir einen angekündigten Bienenfresser-Trupp entdeckten: 60 Vögel, die mutmaßlich alle von den umgebenden Brutplätzen der Region stammten, sammelten sich dort und waren eifrig bei der Insektenjagd zu beobachten. Wir beobachteten noch einige Wasservögel, darunter eine Knäkente, bevor es bei einsetzendem Regen gegen 14 Uhr wieder zurück nach Hause ging.
BBC (Bonner Bird Club - Orni-Stammtisch): 19:30 Uhr, Ort über Mail-Verteiler
OAG Treffen: 19: 30 Uhr, Hybrid/Online oder vor Ort über Mail-Verteiler
Exkursionen & Erfassungen
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