Diese Seite liefert einen Überblick zur Erforschung der Vogelwelt in der Region Bonn und zeigt Möglichkeiten zum Mitmachen bei kontinuierlichen oder einmaligen Erfassungen auf...
Lokales Monitoringprogramm
Die Ornithologische Kartierergemeinschaft (KG) Wahner Heide erfasst seit 1990 punktgenau Rote-Liste-Arten sowie weitere lokal seltene Vogelarten und schätzt die Bestände der häufigen Brutvogelarten. Das von der KG im Landschaftsraum Wahner Heide bearbeitete Gelände umfasst ein 4.698 ha großes Areal, von dem 965 ha auf das für die Öffentlichkeit unzugängliche Gelände des Flughafens Köln/Bonn entfallen, unterteilt in Minutenfelder. Des Weiteren wurden während der langjährigen Aktivität der KG diverse andere Methoden und Zielsetzungen im Rahmen von Spezialuntersuchungen und Projekten verfolgt. Ansprechpartner im BBC sind Sven Nekum und Esther Koch. Weitere Informationen unter
www.wahnerheide.net. Aus dem BBC beteiligen sich zurzeit mehrere Mitwirkende an den jährlichen Erfassungen in der Wahner Heide und vermitteln für Interessenten gerne den Kontakt mit der KG-Leitung.
Regionales Monitoringprogramm
Seit 1975 erfasst die OAG Bonn die
Brutvögel in der Region auf Basis einer
Rasterkartierung alle fünf Jahre (zuletzt 2020). Dabei wird in den Nordost-Quadranten von 13
Messtischblättern der Topografischen Karten 1:25.000 (TK 25) die Anwesenheit jeder Vogelart in den jeweils 15 Minutenfeldern erfasst. Ein Minutenfeld umfasst etwa 220 Hektar. Insgesamt werden also 2,2 x 15 x 13 = 429 Quadratkilometer kartiert. Die Ergebnisse werden von der OAG publiziert. Die nächste Kartierung steht 2020 an, für die zahlreiche ehrenamtliche Kartierer benötigt werden, um die 195 Minutenfelder abzudecken. Langjähriger Koordinator der Rasterkartierung war Goetz Rheinwald. Aktueller Ansprechpartner ist Darius Stiels.
Landesweites Monitoringprogramm in NRW
Seit 2011 organisiert die NWO eine landesweite
Sommergänsezählung. Die Zählung findet etwa Mitte Juli mit dem Ziel statt, eine aktuelle landesweite Übersicht über die Verbreitung und den Bestand zu geben sowie ein längerfristiges Monitoring durchzuführen. Die Zähldaten können direkt über das Meldeportal
ornitho.de übermittelt und eingesehen werden. Auch die Kormoranzählung u.a. landesweite Programme werden vor Ort umgesetzt. Weitere Überregionale Erfassungen auf der Seite der
NWO.
Deutschlandweite Monitoringprogramme
Der DDA führt seit 1989 das
Monitoring häufiger Brutvögel durch. Seit 2004 finden die Erfassungen auf vorgegebenen Stichprobenflächen von 1 km² Größe statt - davon eine auf Bonner Stadtgebiet (Mammuteiche Kottenforst, Gebietsbezeichnung nw135) und drei im Rhein-Sieg-Kreis (nw75 bei Aegidienberg, nw110 bei Stieldorf und nw156 bei Ramershoven). Dort wird eine Linienkartierung entlang einer etwa 3 km langen Wegstrecke durchgeführt, welche die Brutvogelbestände auf den Stichprobenflächen gut abbildet. Weitere Infos auf der Webseite des
DDA.
Die beiden rechtsrheinischen Gebiete im Rhein-Sieg-Kreis werden von Kathrin Schidelko (Nr. nw75) und Darius Stiels (Nr. nw110) kartiert, die beiden linkshreinischen von Jörg Liesen (Nr. nw135) und Ringo Raupach (Nr. nw156). Drei weitere BBCler kartieren Flächen südlich des Rhein-Sieg-Kreises in Rheinland-Pfalz, wo relativ nah an Bonn noch weitere Probeflächen vakant sind. In der
Probeflächenbörse des DDA kann man sich einen Überblick zu den vakanten Flächen verschaffen und bei Interesse am Mitmachen sich online anmelden oder Ansprechpartner finden.
Das
Monitoring seltener Brutvögel umfasst insbesondere verschiedene Erfassungsmodule des DDA, die vielfach auch schon in der Region umgesetzt werden. Daneben werden auch Daten an die entsprechende Landeskoordination direkt gemeldet.
Wasservogelzählung: Seit Ende der 1960er Jahre werden in Deutschland in fast allen international und national bedeutenden Feuchtgebieten sowie in vielen lokal oder regional bedeutenden Gewässern Rastvogelerfassungen durchgeführt. Eingebunden sind diese Erfassungen in ein nahezu weltumspannendes Netz an Zählgebieten, die im Rahmen des International Waterbird Census (IWC) organisiert durch
Wetlands International jeweils Mitte Januar erfasst werden. Neben dem internationalen Zähltermin im Januar werden bei uns die Erfassungen an bis zu acht Mittmonatsterminen zwischen September und April durchgeführt.
Weitere Infos und Ansprechpartner auf den Webseiten des
DDA und der
NWO.
Regionale Erforschung einzelner Arten(gruppen)
Darüber hinaus gibt es kontinuierliche oder einmalige, abgeschlossene/laufende/geplante Forschungsarbeiten zu einzelnen Arten(gruppen) in der Region Bonn/Rhein-Sieg, zu denen man bei folgenden Ansprechpartnern in der OAG weitere Infos bekommt...
Wanderfalken und
Uhus (Claudine Strack,
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Waldschnepfen (
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Spechte (
Jörg Liesen),
Halsbandsittiche (Esther Koch), Zippammern (
Til Macke).
Weitere Arten wurden in verschiedenen Jahren gezielt von der OAG Bonn erfasst.
Vogelberingung
In den letzten Jahren wurden in Bonn und Rhein-Sieg-Kreis u.a. Nilgänse, Graugänse, Stockenten, Wanderfalken, Uhus und Halsbandsittiche beringt.
Zuarbeiten für Brutvogelatlanten
Jährliche Zählaktionen
Basierend auf der sog. Citizen Science veranstaltet der NABU deutschlandweit jährlich am ersten Januarwochenende die
Stunde der Wintervögel (bei der 2015 rund 77.000 Beobachter mehr als 2 Millionen Vögel meldeten) und jährlich am zweiten Maiwochenende die
Stunde der Gartenvögel (bei der 2015 rund 47.000 Beobachter mehr als 1 Million Vögel meldeten).
Jährlich am ersten Oktoberwochenende veranstaltet BirdLife in Europa, Nord- und Zentralasien (in Deutschland ausgerichtet vom NABU) den
EuroBirdwatch (bei dem 2015 mehr als 25.000 Beobachter über 4,2 Millionen Vögel meldeten).
Das deutsche
Birdrace des DDA jährlich am ersten Samstag im Mai (außer Tag der Arbeit) ist quasi eine sportliche Inventur der an jenem Tag in Bonn oder im Rhein-Sieg-Kreis vorkommenden Vogelarten und liefert damit ebenfalls eine lokal interessante Datenreihe.