6 Teams sind es in der Bundesstadt (BN) sowie 3 im umgebenden Rhein-Sieg-Kreis (SU) - ein neuer lokaler Teilnahmerekord! Damit liegt Bonn erstmals mit dem Kreis Breisgau-Hochschwarzwald hinter Herford, Münster, Nordfriesland und Vorpommern-Greifswald auf Platz 5 der bundesweit teamreichsten Kreise.
In der Innenstadt vernimmt man noch vereinzelt aufdringliche Gesänge von Schluckspechten, Schnapsdrosseln und Bordsteinschwalben. Auf der Liste landen jedoch erfahrungsgemäß zunächst Amsel, Hausrotschwanz und Rotkehlchen - die klassischen Frühaufsteher im Siedlungsbereich. Bei Sonnenaufgang haben die ambitioniertesten Teams in BN und SU schon 25 Arten beobachtet. 15 Stunden Sonne sollen folgen, durch keine Wolke unterbrochen. Perfektes Wetter, um den Tag von Morgen- bis Abenddämmerung draußen zu verbringen; fast zu warm um manche Vögel zu motivieren, sich optisch oder akustisch zu zeigen. Der traditionelle Wermutstropfen: Im Bonner Freizeitpark Rheinaue, dem nach Siegaue vogelartenreichsten Gebiet der Stadt, läuft wie immer am Birdrace-Wochenende "
Rhein in Flammen" und hat schon am Vorabend durch den Rummel mit entsprechendem Lärmpegel die meisten seltenen Wasservögel unauffindbar vergrault. Während in BN (141qkm) 2/3 der Teams ohne KfZ unterwegs sind, ist es in SU (1.153qkm) umgekehrt.
Seit 10 Jahren ist das Bonner Birdrace-Urgestein "Birding for Nature (BfN)" schon hier am Start. Seit 5 Jahren machen ihnen die "Feinschmätzer" mit ihrer Rekordjagd Konkurrenz, die im Vorjahr erstmals ein dreistelliges Ergebnis für Bonn einfahren konnten. In diesem Jahr ist es ihnen wieder gelungen, sensationelle 100 Arten an einem Tag in Bonn aufzutreiben ohne dabei das Stadtgebiet zu verlassen. Das Vorjahresergebnis zu halten war aufgrund der schwierigeren Wetterbedingungen ein wahrer Kraftakt: Am Ende standen im Vergleich zum Vorjahr 11 Radkilometer und 1h mehr zu Buche. Während sie mit dem Ergebnis im Vorjahr erstmals als Bonner Team im Bundesartendurchschnitt lagen, ist jener dieses Jahr leider um 2 Arten gestiegen.
Wie im Vorjahr gingen auch die "Doppelkornweihen" und die "Cormorane" wieder in Bonn an den Start, die ihre Ergebnisse jeweils um beachtliche mindestens 10 Arten steigern konnten. Team "Cormorane" hat Zuwachs bekommen und damit zumindest in der Region, aber vielleicht auch bundesweit den jüngsten Teilnehmer (1. KJ/diesjährig) an den Start gebracht. Daher gebührt diesem Kinderwagen-Team der Sonderpreis für ambitionierte Nachwuchsförderung.
Besonders erfreulich ist der diesjährige Zuwachs durch die "Blinden Hühner" und die "Ornithologically Enthusiastic Pirates", die ihren erfolgreichen Birdrace-Einstand feierten. Wie kaum anders zu erwarten, haben die Hühner ihrem Namen wenig Ehre gemacht und es doch auf fast 70 Arten geschafft. Den Piraten ist es als einziges Team in Bonn gelungen, 4 Spechtarten zu finden.
Am Ende eines sonnigen Tages haben 6 Teams in Bonn bemerkenswerte
115 Arten zusammengetragen. Jedem der 6 Teams ist es dabei gelungen, exklusiv Arten dazu beizutragen. Im 10. Jahr konnten in Bonn beim Birdrace erstmals Austernfischer, Zwergmöwe (
s. Bilder), Mantelmöwe, Alexandersittich und Uferschwalbe beobachtet werden. Damit steigt die Liste der in Bonn in 10 Jahren beim Birdrace gelisteten Arten auf 139! Diese beachtliche Hausnummer inspiriert sicher zu höheren Ambitionen - man darf auf 2017 gespannt sein... Vielleicht packt die "Feinschmätzer" ja nochmal der Ehrgeiz, da sie dieses Jahr als einziges Bonner Team ihr Vorjahresergebnis nicht steigern konnten?
Birdracer im Rhein-Sieg-Kreis
Die "Bon(n)apartemöwen", unsere lokalen Birdrace-Pioniere, sind bereits im 11. Jahr am Start und haben mit 118 Arten einen eindrucksvollen neuen Rekord für den Rhein-Sieg-Kreis aufgestellt und es damit als einziges Team aus der Region bundesweit unter die Top 100 in der Artenwertung geschafft. Hervorzuheben sind auch ihre 69 Singvogelarten, die ihnen in dieser "Binnenland-Wertung" bundesweit Platz 26 und landesweit Platz 1 (!) eingebracht haben. Chapeau! Als einziges Team in unserer Region war ihnen dieses Jahr ein Schwarzspecht vergönnt.
Gejagt werden sie seit einigen Jahren von den "Rheinregenpfeifern", die ebenfalls 2016 mit 112 Arten ihren Teamrekord feiern konnten. Sie sind jedoch schon heiß, den SU-Rekordhaltern 2017 weiter auf den Pelz (bzw. das Federkleid) zu rücken. Sie haben als einziges Team der Region das Birdrace ambitioniert gleich um Mitternacht gestartet und den Waldkauz abgefrühstückt, sich dann aber für wenige Stündchen noch eine Mütze Schlaf gegönnt.
Für die kontinuierliche und umfassende Nachwuchsarbeit besonders hervorzuheben ist das Team "Piepmeyers", die ihr Vorjahresergebnis um tolle 11 Arten steigern konnten. Wenn das so weitergeht, muss sich die lokale Konkurrenz in 5 Jahren warm anziehen.
Insgesamt haben die drei Teams in SU bewundernswerte 126 Arten zusammengetragen. Während "Rheinregenpfeifer" (und "Feinschmätzer") ihre Wappenvögel ticken konnten, gingen die "Bon(n)apartemöwen" erwartungsgemäß diesbezüglich wieder leer aus.
Der Umkreis
Auch in den Nachbarkreisen Köln, Rheinisch-Bergischer und Oberbergischer Kreis, Neuwied, Ahrweiler, Euskirchen und Rhein-Erft-Kreis waren Teams unterwegs, die zusätzlich mit Schilfrohrsänger, Steppenmöwe, Wasseramsel, Kolbenente, Schnatterente, Löffelente, Moorente, Schwarzstorch, Wachtel, Rebhuhn, Silberreiher, Purpurreiher, Wiesenweihe, Bruchwasserläufer, Kampfläufer, Sumpfohreule, Wiesenpieper noch einiges mehr dokumentieren konnten, was sich vielleicht in den Folgejahren mal nach BN/SU verfliegt...
Die Spendenwertung
... ist bekanntlich
die zweite Birdrace-Disziplin. Hier haben auch die Teams aus der Region die Chance, bundesweit ganz vorne mitzumischen, die sich auch mächtig ins Zeug legen. Absolut gesehen sind daher die mehr als 3.000 € eingeworbenen Spendengelder des Teams "Birding for Nature" das sensationellste Ergebnis, welche ihnen deutschlandweit Vizemeistertitel eingebracht haben, den sie seit Jahren abonniert haben. Mit knapp 900 € kamen die "Feinschmätzer" auf Rang 5, ihr bisher bestes Ergebnis. Ebenfalls eine stolze Spendensumme von über 300 € haben die "Doppelkornweihen" eingeworben. Zudem haben "Cormorane", "Bon(n)apartemöwen" und "Rheinregenpfeifer" Spender gefunden. Darüber hinaus haben die Teams "Bördnix" und "Piepmätzchen mobil", welche zwar in Diepholz (Niedersachsen) und Nordhausen (Thüringen) aktiv waren, aber sich auch aus BBClern rekrutieren, zum diesjärhigen Rekord-Spendenergebnis von über 26.000 € beigetragen.
Insgesamt haben die BBC-Teams somit über 4.600 € eingeworben, das sind nennenswerte 18% der gesamtdeutschen Spendensumme! Gratulation zur erfolgreichen Werbung und besten Dank an die vielen Spender aus dem Kreise des BBC.
Der Tag danach...