Ende August. Der Wegzug der Zugvögel ist in vollem Gang und jetzt ist die Zeit, Agrarlandschaften und Feuchtgebiete aufzusuchen, um Gäste aus dem hohen Norden auf einem Zwischenstopp in Mitteleuropa zu treffen. Nahezu legendär sind Mornellregenpfeifer, jene Brutvögel der skandinavischen Fjälls, die bereits vor Jahrzehnten durch Bengt Bergs Buch „Mein Freund der Regenpfeifer“ für ihre geringe Scheu berühmt wurden. In Deutschland sind bisher nur wenige regelmäßig besetzte Rastplätze bekannt. Eines der bekanntesten Rastgebiete ist das Vogelschutzgebiet im Maifeld im Kreis Mayen-Koblenz. Bereits vor zwei Jahren waren wir dort und haben einen größeren Trupp entdeckt. Auch dieses Jahr stand wieder eine Exkursion an. Bereits um 7:00 Uhr waren wir vor Ort. Auf einem der ersten Felder fanden wir einen Steinschmätzer und ein Großer Brachvogel verhieß Gutes. Es dauerte aber noch eine Zeit, bis plötzlich sechs Mornells in raschem Flug ganz niedrig über eine Ackerfläche bei Einig vorbeizischten. Es sah so aus, als würden sie in der Nähe landen, also ging es in die entsprechende Richtung und tatsächlich entdeckten wir sieben adulte Mornellregenpfeifer, die sich ausgiebig ruhend, fressend, rufend und fliegend beobachten ließen. Glücklich nach dem Erfolg machte sich der Orni-Trupp auf und 20 Minuten später waren wir in Ulmen. Der flache Ulmener Weiher ist ein ausgezeichneter Rastplatz für Limikolen: Dunkler Wasserläufer, Grünschenkel, Kampfläufer, Alpenstrandläufer und viele andere zeigten sich, teils aus geringer Distanz. Junge Wasserrallen waren ganz frei am Ufer zu sehen und ein Baumfalke flog auch vorbei. Am frühen Nachmittag ging es wieder zurück. Wir werden sicherlich nicht das letzte Mal eine Exkursion in die Vulkaneifel geplant haben.
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