Der extrem trockene Sommer hat den Rheinpegel auf einen extrem niedrigen Wasserstand sinken lassen. Auch wenn die Witterung mit vielen negativen ökologischen Folgen verbunden ist, gibt es für Vogelbeobachter*innen auch einige unbestreitbare Vorteile. Während in weiten Teilen der Landschaft Rastmöglichkeiten für Wat- und Wasservögel selten geworden sind, haben die weiten Uferbereiche des Rheins nun eine große Anziehungskraft für Vögel. In den letzten Wochen wurden neben den allgegenwärtigen Lach- und Großmöwen mit großer Regelmäßigkeit Schwarzkopfmöwen, Flussuferläufer und andere interessante Durchzügler beobachtet, darunter Löffler und Fischadler. Herausragend waren die Beobachtung einer Schmarotzerraubmöwe und einer Präriemöwe. Alles Grund genug, um eine Exkursion an den Rhein zwischen Kennedy- und Nordbrücke zu machen. Der ausgewählte frühe Samstagmorgen war nach dem langen Sommer ungewöhnlich kühl und einmal kam auch ein heftiger Regenschauer hinunter. Kein Wunder, dass sich also nur vier Leute unter Leitung von Johannes Hungar trafen. Sein „local patch“ sollte uns allerdings nicht enttäuschen. Wir schauten zahlreiche Möwen durch und erfreuten uns beispielsweise an mehreren Heringsmöwen, außer ziehenden Schafstelzen und Rauchschwalben war auch eine Uferschwalbe minutenlang anwesend, ein Schwarzmilan patrouillierte am Beueler Ufer und ein überfliegender Silberreiher ist in der Innenstadtlage zu dieser Zeit auch kein alltäglicher Anblick. Auch die erhofften Limikolen ließen uns nicht im Stich: am Ufer rasteten Flussuferläufer und mit einem adulten Sandregenpfeifer gab es auch noch ein echtes Highlight. Auf dem Rückweg zur Kennedybrücke sahen wir dann auch noch zwei kurz rastende Löffelenten. Vielen Dank an Johannes für die Leitung der Exkursion!