Am 16. Juli haben Esther Koch und Ihr Team die diesjährige sommerliche Halsbandsittichzählung durchgeführt. Halsbandsittiche sind ursprünglich nicht in Europa heimisch - die Art kommt natürlicherweise in Afrika und Asien vor, ist aber seit vielen Jahren auch am Rhein zu beobachten. Alle Vögel stammen von Gefangenschaftsflüchtlingen ab, mittlerweile gibt es aber auch eine kopfstarke Brutpopulation in mehreren Gebieten des Rheinlands. Die Zählung findet in enger Abstimmung mit Erfassungen in den anderen rheinischen Brutgebieten statt. Im Hochsommer, nach Ende der Brutzeit sammelt sich die Bonner Population an traditionell an einem Schlafplatz im Norden der Stadt. Aktuell übernachten die Vögel am Beueler Rheinufer. Ein erster Zählversuch am Wochenende zuvor war erfolglos - die Vögel waren deutlich früher als üblich am Schlafbaum und dort sind sie im dichten Blattgrün nicht zu erfassen. Gezählt werden die auffälligen Papageien stattdessen beim Anflug in die Schlafbäume. Teilweise kommen die Vögel von der anderen Rheinseite, die meisten aber haben sich vorher an nahe gelegenen Vorsammelplätzen getroffen, um dann in kleineren oder auch größeren Trupps gemeinsam den Schlafplatz anzufliegen. Am Dienstag waren ausreichend Beobachter*innen vor Ort und einer erfolgreichen Zählung stand nichts im Weg: Insgesamt wurden 2.617 Individuen erfasst - eine neue Rekordzahl. Auch an anderen Schlafplätzen wurden teils hohe Zahlen erreicht. Noch rätseln wir, was die genauen Ursache für den Bestandsanstieg ist. Weitere Untersuchungen und langfristig durchgeführte Zählungen werden hoffentlich helfen, Bestandsveränderungen der auffälligen Neozoen besser zu verstehen.