Am 28. Juli fand eine Exkursion zum Urmitzer Werth statt. Die Rheininsel liegt bei Neuwied, die Umgebung ist also entsprechend stättisch, aber das nahegelegene Engerser Feld beherbergt viele interessante Offenlandarten, die sonst im eng eingeschnittenen und besiedelten unteren Mittelrheintal selten anzutreffen sind. Das Gebiet ist aber vor allem für seine vielen Wasservögel bekannt. Jetzt im Hochsommer gibt es aber noch ein weiteres aufregendes und wenig bekanntes Schauspiel zu bestaunen. Das Urmitzer Werth ist jeden Sommer Schlafplatz für eine beeindruckende Zahl Schwarzmilane. In manchen Jahren werden mehrere Hundert Vögel gezählt, die vor Sonnenuntergang zeitweise fast gleichzeitig in der Luft sind. Tatsächlich konnten die sieben Teilnehmer*innen der Exkursion auch um die 100 Vögel zählen! Nach dem trockenen Juni und Juli führte der Rhein vergleichsweise wenig Wasser, Schlammbänke lagen frei und die Wettersituation mag auch eine leichte Zugstausituation begünstigt haben - beste Aussichten also, um nach Limikoen Ausschau zu halten. Am Ende standen sage und schreibe 11 Limikolenarten auf der ornitho-Liste - ein beeindruckendes Ergebnis für die Region. Darunter waren allein mindestens 10 Bruchwasserläufer und fast ebensoviele Flussuferläufer, aber auch Grünschenkel, Waldwasserläufer und sogar zwei tyopsche Strandläufer: Alpen- und Zwergstrandläufer. Spätestens mit Austernfischer und Steinwälzer - dem ornithologischen Höhepunkt der Tour dürfte dann echtes Küstenfeeling aufgekommen sein. Vielen Dank an Jannik Schlicht und Jörg Jansmann für die Organisation und Leitung der Exkursion.