Gartenrotschwänze gehören zu den Vogelarten, die in der Region Bonn massive Bestandseinbußen erfahren haben. Einst war die Art bei uns überall verbreitet, lebte in lichten Wäldern, Obstwiesen, Gärten und anderen Lebensräumen. Heute gibt es nur noch wenige Reviere. Die Ursachen für die Bestandsrückgänge sind nicht ganz eindeutig, aber wahrscheinlich spielt der Lebensraum im Brutgebiet eine entscheidende Rolle, auch Gefahren auf dem Zug oder im afrikanischen Winterquartier können nicht ganz ausgeschlossen werden. Gartenrotschwänze brüten aber natürlicherweise vor allem in Höhlen, vielerorts in ansonsten möglicherweise geeigneten Lebensräumen eine knappe Ressource. Ein solcher Lebensraum stellt das Annaberger Feld mitten im Kottenforst dar. Die dort gepflanzten Obstbäume sind überwiegend zu jung, um bereits natürliche Höhlen aufzuweisen. Gleichzeitig können aber regelmäßig Gartenrotschwänze auf dem Zug beobachtet werden. Jonatan Grimm hat seine Beobachtungen dort zum Anlass genommen, um ein Artenhilfsprojekt für die Art zu starten. Gemeinsam mit der NABU-Hochschulgruppe und Biologischen Station wurden Nistkästen angeschafft und in den letzten Tagen aufgehängt. Damit diese auch tatsächlich dem Gartenrotschwanz zu Gute kommen, werden die Fronten erst kurz vor Ankunft der Zugvögel eingesetzt. Auch für den Steinkauz wurden nun Nistkästen installiert. Wir bedanken uns bei Jonatan Grimm für seine tolle Initiative sowie bei der NABU-Hochschulgruppe und der Biologischen Station Bonn, die durch ihr Engagement das Projekt erst möglich gemacht haben. Auf dem Bild sind Jonatan Grimm, Janek Coppers und Marvin Fehn (v.l.) beim Aufhängen einer der Nistkästen zu sehen.