Fast alle Greifvogel-, Eulen- und Falkenarten in NRW werden Opfer von illegaler Verfolgung. Es handelt sich dabei um Straftaten, die u.a gegen das Naturschutzgesetz, das Jagdgesetz und das Tierschutzgesetz verstoßen. Die Dunkelziffer ist extrem hoch. Leider ist auch die Aufklärungsrate vergleichsweise gering. Nach Auflösung der Stabsstelle Umweltkriminalität durch die aktuelle Landesregierung, ist diese Rate noch einmal gesunken. In NRW werden jedoch Verdachtsfälle immerhin veterinärmedizinisch-toxikologisch untersucht. Die Arbeit des Komitees gegen den Vogelmord hat aber auch zumindest regional oder lokal zu einer Reduktion der Verfolgung geführt. Schwerpunkte der (nachgewiesenen) Verfolgung in NRW sind die Zülpicher Börde und der Kreis Heinsberg sowie das Münsterland. Täter nutzen verschiedene Verfolgsmethoden, insbesondere Abschuss, (oft verbotene) Gifte und verschiedene teils verbotene Fallentypen. Auch wenn sich Pauschalbeschuldigungen verbieten, gibt der Hintergrund der verurteilten Täter Aufschluss über Motive - es handelt sich nahezu ausschließlich um Geflügel- bzw. Taubenzüchter sowie Jagdscheininhaber. Strafen sind im Vergleich zu anderen Staaten (z.B. im Mittelmeerraum) sehr gering und teilweise wird die Strafverfolgung sogar von manchen Staatsanwälten eingestellt. Ornis, die viel unterwegs sind, können teilweise Spuren illegaler Verfolgung entdecken. Dazu gehören beköderte oder unbeköderte Fallen, Giftköder und tote Greifvögel. Bei ernstem Verdacht auf ein Verbrechen sollte unbedingt die Polizei informiert werden. Der Tatort sollte ausführlich dokumentiert werden (Fotos!). Bitte fasst nichts an (nicht nur wegen der Beweissicherung - Gift kann auch für Menschen extrem gefährlich sein)! Eine Beweissicherung sollte duch die Polizei unbedingt erfolgen. Das Komitee hilft bei Verdachtsfällen gerne weiter. Alle Informationen sind auch in einer gemeinsamen Broschüre von Komitee, NWO und NABU zusammengefasst.
Weitere Themen bei unserem Treffen waren die Vorbereitung der Kartierung an der Ahrmündung und die Steinkauzerfassung im Kreis Ahrweiler (beides Götz Ellwanger). Die NWO hilft nun bei der Organisation weiterer DDA-Monitoringmodule. Dazu gehört z.B. das Graureihermonitoring, das langfristig auf eine Dateneingabe in ornitho.de umgestellt werden soll. Die Besprechung der Veranstaltungstermine für den Herbst und Winter sind auf einen späteres Treffen verschoben.
Foto (Vergifteter Rotmilan): Komitee gegen den Vogelmord