Highlights beim Birdrace 2024 in der Region Bonn
Am 04. Mai war es wieder zu weit. Der höchste Feiertag der Vogelbeobachtung startete um Mitternacht. Die meisten Teams in unserer Region haben vermutlich nicht bereits um Mitternacht angefangen, aber ausgeschlafen startete wohl niemand in den Tag – dafür aber mit umso mehr Vorfreude.
Vor Sonnenaufgang besteht die Chance, Eulen zu entdecken und manch ein Team konnte bereits mit einigen Arten in den Tag starten. Der Morgen war klar und kalt. Die Sonne wurde mancherorts aber durch empfindlichen Wind getrübt. Im Laufe des Tages zog es sich dann zu und gegen Abend setzte irgendwann Regen ein. Chancen auf Eulen und dämmerungsaktive Arten waren damit in der Regel nahe Null und so manches Team hat sich über einen etwas früheren Feierabend freuen dürfen.
Wie beim Birdrace üblich wurden einige Besonderheiten entdeckt. Die spannendste Beobachtung des Tages waren sicherlich ziehende Raubseeschwalben über dem Rhein, ein Team hatte eine durchziehende Wiesenweihe und lokal seltene Brutvögel wie Sperlingskauz, Grauspecht und Grauammer schafften es auf die Rhein-Sieg-Liste. Pirol, Neuntöter und Sumpfrohrsänger waren mancherorts wieder zurück. Erfreulich auch, dass die hohen Niederschläge der letzten Monate hie und da sogar mal eine Ackerlimikole bescherten. Bei einigen ehemaligen Allerweltsarten können wir mittlerweile jede Beobachtung feiern: Turteltaube, Kuckuck, Feldsperling, Birkenzeisig und Girlitz sind prominente Beispiele, die einige sicherlich vergeblich gesucht haben.
Insgesamt nahmen fünf Teams (16 Birdracer:innen) in Bonn und neun Teams (25 Personen) im Rhein-Sieg-Kreis teil. Einige OAG-Mitglieder waren darüber hinaus natürlich in den angrenzenden Kreisen unterwegs (z.B. auf Zaunammersuche im Kreis Ahrweiler). Im Rhein-Sieg-Kreis wurden 141 Arten beobachtet, in Bonn waren es 106. Bei den Teams mit vergleichbarer Wertung hatten im Rhein-Sieg-Kreis die „Feinschmätzer“ mit 100 Arten die Nase vorn vor „The Lord of the Wings“ und „FörTaxPerSpektive“. In Bonn waren es die HalsBonnSittiche mit 95 Arten. Die anderen Teams hatten nicht die klassische Variante gewählt und waren getrennt (teilweise aber auch im selben Kreis) unterwegs, so dass hier der Vergleich schwieriger ist. Die „Stealthenläufer“ kamen so auf 109 Arten und die „Rhein-Äcker Möwen“ auf 108. Das virtuelle Autoteam „Plovers 'n Gulls United“ knackte die 120 Arten im Kreis SU. Mit dem Birdrace 2024 wurden außerdem wieder fleißig Spenden gesammelt. Dieses Jahr wird das Geld für den nächsten Brutvogelatlas ADEBAR 2 verwendet. Birding for Nature spielt hier schon seit Jahren in einer eigenen Liga – sie sammelten allein 3476,60 €!
Klasse, dass sich so viele Menschen in unserer Region für unser Hobby begeistern! Wir hoffen, bei allen stand trotz Muskelkater die Freude an der Vogelbeobachtung im Mittelpunkt und Ihr seid 2025 wieder dabei!
Foto: Max Roth
Text: Darius Stiels