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Ornithologische Arbeitsgemeinschaft in Bonn und Rhein-Sieg-Kreis

Lichtverschmutzung ist ein Umweltproblem, das in den letzten Jahren zunehmend mehr Aufmerksamkeit bekommen hat. Unsere Partner von der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft berichteten in diesem Jahr anlässlich des Weltzugvogeltages ausführlicher über das Thema.  Ein prominentes Beispiel für Lichtverschmutzung ist der Posttower in Bonn, von dem seit langem bekannt ist, dass er eine Todesfalle für Zugvögel darstellt. Eine bereits 2009 veröffentlichte Studie im Charadrius hatte dies erstmals gezeigt. Leider haben die danach durchgeführten Maßnahmen nicht ausgereicht, um die Gefährdung für Zugvögel abzustellen. Kürzlich erschien nun eine ebenfalls frei verfügbare Folgestudie im Journal für Ornithologie. Betroffen sind u.a. Arten wie Rotkehlchen und Goldhähnchen. Pius Korner, Irina von Maravic und Heiko Haupt machen in ihrem Artikel zahlreiche Vorschläge, um die Gefahr von Lichtverschmutzung für die Vogelwelt zu reduzieren.

Foto: Traumatisiertes Sommergoldhähnchen am Posttower - Kathrin Schidelko

 

 

 

Am Donnerstag, den 26.05.2022 fand mal wieder eine gemeinsame Exkursion statt - es ging an die Siegmündung.

Während der Coronapandemie mussten viele unserer Aktivitäten ruhen bzw. fanden in viel kleinerem Kreis statt. Da der letzte Donnerstag im Mai auf einen Feiertag fiel und wir dementsprechend unsere allmonatliche Videokonferenz verschoben hatten, war Zeit und Gelegenheit, mal wieder gemeinsam rauszugehen. Als Exkursionsziel hatten wir uns die Siegmündung ausgesucht. Das Gebiet ist trotz erheblicher Belastung durch menschliche Störungen eines der besten stadtnahen Vogelbeobachtungsgebiete in der Nähe von Bonn. Elf Ornis trafen sich daher abends an der Siegmündung und beobachteten für rund zwei Stunden. Es gab Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger, Grauschnäpper und Pirol - für letzteren ist die Siegmündung das einzige regelmäßige Vorkommen in der Region.

Foto: Ralph Achenbach

 

 

Am Donnerstag, den 24.02.2022 fand unser letztes virtuelles Treffen statt. Marvin Fehn hat einen tollen, aber auch erschreckenden Vortrag über illegale Greifvogelverfolgung in NRW gehalten.

Fast alle Greifvogel-, Eulen- und Falkenarten in NRW werden Opfer von illegaler Verfolgung. Es handelt sich dabei um Straftaten, die u.a gegen das Naturschutzgesetz, das Jagdgesetz und das Tierschutzgesetz verstoßen. Die Dunkelziffer ist extrem hoch. Leider ist auch die Aufklärungsrate vergleichsweise gering. Nach Auflösung der Stabsstelle Umweltkriminalität durch die aktuelle Landesregierung, ist diese Rate noch einmal gesunken. In NRW werden jedoch Verdachtsfälle immerhin veterinärmedizinisch-toxikologisch untersucht. Die Arbeit des Komitees gegen den Vogelmord hat aber auch zumindest regional oder lokal zu einer Reduktion der Verfolgung geführt. Schwerpunkte der (nachgewiesenen) Verfolgung in NRW sind die Zülpicher Börde und der Kreis Heinsberg sowie das Münsterland. Täter nutzen verschiedene Verfolgsmethoden, insbesondere Abschuss, (oft verbotene) Gifte und verschiedene teils verbotene Fallentypen. Auch wenn sich Pauschalbeschuldigungen verbieten, gibt der Hintergrund der verurteilten Täter Aufschluss über Motive - es handelt sich nahezu ausschließlich um Geflügel- bzw. Taubenzüchter sowie Jagdscheininhaber. Strafen sind im Vergleich zu anderen Staaten (z.B. im Mittelmeerraum) sehr gering und teilweise wird die Strafverfolgung sogar von manchen Staatsanwälten eingestellt. Ornis, die viel unterwegs sind, können teilweise Spuren illegaler Verfolgung entdecken. Dazu gehören beköderte oder unbeköderte Fallen, Giftköder und tote Greifvögel. Bei ernstem Verdacht auf ein Verbrechen sollte unbedingt die Polizei informiert werden. Der Tatort sollte ausführlich dokumentiert werden (Fotos!). Bitte fasst nichts an (nicht nur wegen der Beweissicherung - Gift kann auch für Menschen extrem gefährlich sein)! Eine Beweissicherung sollte duch die Polizei unbedingt erfolgen. Das Komitee hilft bei Verdachtsfällen gerne weiter. Alle Informationen sind auch in einer gemeinsamen Broschüre von Komitee, NWO und NABU zusammengefasst.

Weitere Themen bei unserem Treffen waren die Vorbereitung der Kartierung an der Ahrmündung und die Steinkauzerfassung im Kreis Ahrweiler (beides Götz Ellwanger). Die NWO hilft nun bei der Organisation weiterer DDA-Monitoringmodule. Dazu gehört z.B. das Graureihermonitoring, das langfristig auf eine Dateneingabe in ornitho.de umgestellt werden soll. Die Besprechung der Veranstaltungstermine für den Herbst und Winter sind auf einen späteres Treffen verschoben.
Foto (Vergifteter Rotmilan): Komitee gegen den Vogelmord

 
 

Am Samstag, den 08.01.2022 findet die zweite Wintervogelrallye in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis statt. An einem Tag versuchen wir möglichst viele Vogelarten in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zu sehen.
 
Anders als beim typischen Birdrace geht es aber nicht darum, mit anderen in Wettstreit zu treten. Vielmehr wollen wir gemeinschaftlich alle an diesem Tag anwesenden Vogelarten nachweisen. Die meisten von uns werden ihre lokalen Beobachtungsgebiete aufsuchen, vielleicht aber auch in Gebiete gehen, die ansonsten weniger häufig aufgesucht werden. Die Winter"hotspots" entlang des Rheins und den Teichen und Seen der Region, aber auch die Wälder und Offenlandflächen werden dabei besonders intensiv abgesucht werden. Wird es uns dabei gelingen das Vorjahresergebnis von 112 Vogelarten in der Region zu überbieten? Finden wir seltene Wintergäste wie Raubwürger und Schwarzkopfmöwe? Harren einige typische Kurzstreckenzieher wie Zilpzalp, Hausrotschwanz und Singdrossel bei uns aus? Tauchen gar Seltenheiten auf - in diesem Winter wurden ja bereits Bergente, Sterntaucher und Mittelsäger bei uns entdeckt, und in unmittelbarer Umgebung auch Eis- und Prachttaucher? Vorbild für die Winterrallye ist der in den Amerikas berühmte Christmas-Bird-Count und eine Aktion unserer Orni-Nachbarn im Westerwald, die eine vergleichbare Aktion schon länger durchführen. Die Aktion wird hoffentlich nicht nur mächtig Spaß machen, wir hoffen so auch, einen besseren Überblick über unsere Wintervogelwelt bekommen. Beobachtungen sollen einfach in ornitho eingetragen werden. Bitte macht fleißig von der Möglichkeit Gebrauch, vollständige Beobachtungslisten einzutragen. Diese sind fachlich besonders wertvoll! Weitere Informationen kommen demnächst über unseren Email-Verteiler.
Foto (Sterntaucher): Ralph Achenbach
 
 

Termine 2024

 

OAG: 25.01. (online)
BBC
: 23.02.
OAG: 28.03. hybrid
BBC: 25.04.
Birdrace: 04.05.
Tag der Artenvielfalt: 26.05.
OAG: 29.05. (Mittwoch!)
BBC: 27.06.
OAG: 27.07.
BBC: 29.08.
OAG: 26.09.
BBC: 29.10. (Dienstag!)
OAG: 28.11.
BBC: 12.12. Weihnachtsmarkt Bonn (18 Uhr)

Zur Erläuterung:

BBC (Bonner Bird Club - Orni-Stammtisch): 19:30 Uhr, Ort über Mail-Verteiler

OAG Treffen: 19: 30 Uhr, Hybrid/Online oder vor Ort über Mail-Verteiler

 

 

Exkursionen & Erfassungen

 

Exkursionen:
19.01.2019: Wintergäste am Unteren Niederrhein
14.06.2019: Ziegenmelker in der Drover Heide
24.08.2019: Mornellregenpfeifersuche im Maifeld
28.09.2019: Vogelzug auf der Kasseler Heide

05.09.2020: Vogelzug Kasseler Heide
31.10.2020: Vogelzug Villerücken bei Bornheim - abgesagt
30.12.2020: 1. Wintervogelrallye (WVR)

08.05.2021: Birdrace

08.02.2022: 2. Wintervogelrallye (WVR)
07.05.2022: Birdrace
03.09.2022: Autumn Bird Race (ABC)

07.01.2023: 3. Wintervogelrallye (WVR)
06.05.2023: Birdrace
02.06.2023: Ziegenmelker in der Drover Heide
02.09.2023: Autumn Bird Race (ABC)

05.01.2024: 4. Wintervogelrallye
04.05.2024: Birdrace

Erfassungen:
2018: Türkentaube in Bonn
2019: Brutvögel Dottendorf
2020: Rasterkartierung
2021: Rasterkartierung, Trauerschnäpper Kottenforst
2022: Ahrmündung
2023: Orpheusspötter

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