Der Niederrhein zwischen Duisburg und Nijmegen ist eines der Hotspots für die Beobachtung von Wintergästen und Zugvögeln in NRW. Hier überwintern große Gänsemassen, auf den zahlreichen Gewässern sammeln sich große Entenschwärme und viele andere Arten lassen einen Ausflug in die Region immer wieder zu einem Erlebnis werden. Am 19. Januar sind wir relativ spontan zu sechst zu einer Exkursion dorthin aufgebrochen. Treffpunkt war wie gewohnt das Museum Koenig und von dort aus ging es zuerst an die Bislicher Insel bei Xanten. Zwerg- und Gänsesäger und viele andere Wasservögel bildeten ein erstes Highlight, das Kerngebiet war voller Rotdrosseln und am Ende des Pfades sahen wir von einer Beobachtungshütte nach kurzer Wartezeit auch die lokalen Seeadler. Die Bislicher Insel ist das einzige Brutgebiet der seltenen Art in NRW und das einzige Paar gilt als große Kostbarkeit der Region. Große Gänsemassen waren auf Feldern und Wiesen zu sehen, die flachen Flutmulden waren teilweise zugefroren, aber in der Entfernung entdeckten wir noch die erhofften Spießenten. Bei einem unserer nächsten Stopps entdeckten wir drei Singschwäne in Gesellschaft von Tundrasaatgänsen, die auch zuvor schon via ornitho dort gemeldet waren. Danach ging es weiter nach Norden, um weitere Gänsetrupps in den Rheinvorländern bei Grieth zu beobachten. Auch Große Brachvögel überwintern nahe der Emmericher Brücke regelmäßig und wir konnten einige der auffälligen Watvögel mit dem langen Schnabel beobachten. Es wurde zunehmend dämmrig und einen letzten Halt legten wir rechtsrheinisch am Reeser Meer ein, wo ein Schwarzhalstaucher der letzte ornithologische Höhepunkt der Tour werden sollte. Von dort ging es zurück nach Bonn.