Am 16. September 2017 trafen sich sieben Ornis zu einer Exkursion in die Umgebung von Bornheim-Brenig. Hier reicht die Ville als Höhenzug recht markant in die Niederrheinische Bucht hinein. Vögel, die auf ihrem Zug aus Nordosten kommen, sind gezwungen, den Höhenunterschied zwischen Niederterrasse und Hauptterrasse zu überwinden und fliegen an der Hangkante entsprechend niedrig – beste Bedingungen, um den Vogelzug zu beobachten. Morgens um 7 Uhr war die anfängliche Müdigkeit schnell verflogen. Statt über uns war der Muntermacher jedoch auf einer Wiese direkt vor uns: Eines der lokal ausgesetzten Truthühner saß vor uns in einem Tal. Danach zogen auch zahlreiche Kleinvögel, darunter Baumpieper, Schafstelzen und Buchfinken. Auch Großvögel ließen nicht zu lange auf sich warten: Ein Wespenbussard, eine Rohrweihe und drei Turmfalken zogen durch. Danach umwanderten wir noch die Quarzgrube Brenig (http://www.quarzgrube-brenig.de/). In der abwechslungsreichen Landschaft mit Hecken und Grünland beobachteten wir weiter: Ein Fischadler zog durch, Schwarzkehlchen und ein junger Neuntöter waren noch da und Steinschmätzer und Braunkehlchen rasteten auf den Weiden. Das Gebiet bietet also sehr schöne Möglichkeiten, den herbstlichen Vogelzug in unserer Region zu beobachten.
Eines Morgens in aller Frühe... das Birdrace 2016
10 Jahre Birdrace in Bonn - eine Bilanz
Birdracer im Rhein-Sieg-Kreis
Die "Bon(n)apartemöwen", unsere lokalen Birdrace-Pioniere, sind bereits im 11. Jahr am Start und haben mit 118 Arten einen eindrucksvollen neuen Rekord für den Rhein-Sieg-Kreis aufgestellt und es damit als einziges Team aus der Region bundesweit unter die Top 100 in der Artenwertung geschafft. Hervorzuheben sind auch ihre 69 Singvogelarten, die ihnen in dieser "Binnenland-Wertung" bundesweit Platz 26 und landesweit Platz 1 (!) eingebracht haben. Chapeau! Als einziges Team in unserer Region war ihnen dieses Jahr ein Schwarzspecht vergönnt.
Gejagt werden sie seit einigen Jahren von den "Rheinregenpfeifern", die ebenfalls 2016 mit 112 Arten ihren Teamrekord feiern konnten. Sie sind jedoch schon heiß, den SU-Rekordhaltern 2017 weiter auf den Pelz (bzw. das Federkleid) zu rücken. Sie haben als einziges Team der Region das Birdrace ambitioniert gleich um Mitternacht gestartet und den Waldkauz abgefrühstückt, sich dann aber für wenige Stündchen noch eine Mütze Schlaf gegönnt.
Für die kontinuierliche und umfassende Nachwuchsarbeit besonders hervorzuheben ist das Team "Piepmeyers", die ihr Vorjahresergebnis um tolle 11 Arten steigern konnten. Wenn das so weitergeht, muss sich die lokale Konkurrenz in 5 Jahren warm anziehen.
Insgesamt haben die drei Teams in SU bewundernswerte 126 Arten zusammengetragen. Während "Rheinregenpfeifer" (und "Feinschmätzer") ihre Wappenvögel ticken konnten, gingen die "Bon(n)apartemöwen" erwartungsgemäß diesbezüglich wieder leer aus.
Der Umkreis
Auch in den Nachbarkreisen Köln, Rheinisch-Bergischer und Oberbergischer Kreis, Neuwied, Ahrweiler, Euskirchen und Rhein-Erft-Kreis waren Teams unterwegs, die zusätzlich mit Schilfrohrsänger, Steppenmöwe, Wasseramsel, Kolbenente, Schnatterente, Löffelente, Moorente, Schwarzstorch, Wachtel, Rebhuhn, Silberreiher, Purpurreiher, Wiesenweihe, Bruchwasserläufer, Kampfläufer, Sumpfohreule, Wiesenpieper noch einiges mehr dokumentieren konnten, was sich vielleicht in den Folgejahren mal nach BN/SU verfliegt...
Die Spendenwertung
Der Tag danach...
Ziel der heutigen Zugvogel-Exkursion war ein offener Höhenzug auf der Ostseite des Siebengebirges, gelegen zwischen Heisterbacherrott und Oelinghoven. Durch eine abwechslungsreiche, kleinteilige landwirtschaftliche Nutzung mit Ackerflächen, Blühstreifen, Brachen, Weiden, Obstwiesen etc. bieten sich dort geeignete Rastplätze und Korridore für eine vielzahl ziehender Vogelarten. Der Höhenzug fällt Richtung Norden ab und ermöglicht so einen weiten freien Blick bis runter ins Siegtal mit dem Bergischen Land im Hintergrund. Diese Lage macht den Standort besonders geeignet für die Beobachtung größerer Zugvögel, die vom Siegtal südziehend hier hochkreisen, um das Siebengebirge zu überqueren. Am Exkursionstag demonstrierten das u.a. Baumfalke, Rohrweihe und Fischadler (komplette Beobachtungsliste s. ornitho.de unter Gemeinde Königswinter).
Die äußeren Bedingungen für einen ausgiebigen Vogelzug von nördlichen Brut- in südliche Überwinterungsgebiete waren vorzüglich. Sonniges Wetter mit vereinzelter Wolkenbildung und ausreichender Thermik. Auch für die Beobachter waren die Temperaturen sehr angenehm. Auf der Hochfläche zogen insbesondere Kleinvögel in hoher Zahl durch, darunter u.a. Schafstelzen und Baumpieper. Auch hielten sich einige rastende Vögel in den Feldern auf. Vor allem Bluthänflinge und Dorngrasmücken, aber auch Braun- und Schwarzkehlchen tauchten immer wieder aus der Vegetation auf.
{gallery width=200 height=200}pictures/Vogelzug-Exkursion{/gallery}
Die Hochflächen und Kuppen zwischen Mosel und Vulkaneifel sind stark ackerbaulich geprägt. Seit den 1990er Jahren ist bekannt, dass in diesem Gebiet regelmäßig im Spätsommer Mornellregenpfeifer auf dem Wegzug aus den Brutgebieten in ihre Winterquartiere hier rasten. Aus diesem Anlass haben wir uns am frühen Morgen des 21.08.2016 zu fünft von Bonn aus auf den Weg gemacht, um die seltenen Vögel zu beobachten. Wir wussten vorher bereits, dass die Vögel oft schwer zu finden sind und Erfolg nicht garantiert war. Aus Schutzgründen verzichten wir im Folgenden auf genaue Ortsangaben.
An unserem ersten Stopp gingen wir also langsam die Feldwege entlang und suchten immer wieder die Stoppelacker und frisch gepflügten Felder ab, aber leider ohne Erfolg. Es war erstaunlich ruhig und der Kleinvogelzug hatte noch nicht so recht eingesetzt. Vereinzelt hörten wir mal einen Baumpieper, nach längerem Suchen entdeckten wir dann immerhin einige Steinschmätzer auf einer Kuppe. An anderer Stelle zeigten sich Rebhühner in einer Wagenspur – die einst häufigen Feldvögel sind mittlerweile zur Rarität geworden, so dass wir nicht ganz unzufrieden waren. Zurück am Auto bestand jedoch Einigkeit, dass wir nicht so schnell aufgeben wollten, auch wenn der Vormittag schon weit fortgeschritten war. Der Himmel war bedeckt und der Wind zwar spürbar, aber immerhin noch nicht allzu stark.
{gallery}pictures/Mornell/Bienenfresser-nutzen-einen-Weidezaun-als-Warte-c-Darius-Stiels3.jpg{/gallery}